Seeigel Nimmersatt


Das Meer vor den Kanarischen Inseln ist ein Paradis, nicht nur für Touristen. Auch der Diademseeigel fühlt sich hier wohl – so wohl, dass er die Artenvielfalt der Steinböden bedroht. Zu fürchten hat er wenig, denn seine Feinde landen auf den Tellern der Touristen und in den Fängen der Sportfischer.

Da liegt der Plan nicht weit, den gefräßigen Stachelhäuter selbst zur Delikatesse zu machen und so Geld in die krisengebeutelten Kassen der Fischer und Restaurants spülen. Doch Meeresbiologen von der Universität La Laguna auf Teneriffa sind skeptisch. Ihre Forschungen haben ergeben, dass der Plan vom Umweltproblem zur Delikatesse nicht aufgeht. Die Wissenschaftler fordern eine nachhaltigere Fischerei und den Aufbau von Meeresschutzzonen.

Doch Schutzgebiete einzurichten und zu überwachen ist politisch schwer durchzusetzen und teuer – zu teuer für das von der Finanzkrise geplagte Spanien.

Abbildungen der Fische und weiterer Tiere, die den Seeigel in Schach halten, sind hier auf Seite 14/15 zu finden:
Blanquizales en Tenerife – “Los desiertos submarinos”

Die wichtigsten Fressfeinde des kanarischen Diademseeigels sind
– Gallo aplomado (lateinisch Canthidermis sufflamen)
– Gallo cochino (lateinisch Balistes capriscus)
– Pejeperro (lateinisch Bodianus scrofa)
– Tamboril Espinoso (lateinisch Chilomycterus atringa)

Link:
Wüsten am Meeresboden: Diademseeigel vernichtet Artenvielfalt in Kanarischen Gewässern

Bild: Ein Gallo frisst an einem Diademseeigel, El Hierro. José Carlos Hernández, Universidad de La Laguna, Teneriffa


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