Das letzte Labyrinth

Die Kowloon Walled City war anarchistische Zukunftsvision und Fenster in die chinesisch-britische Geschichte Hongkongs

1898-1997 nach Christus, Hongkong ist von den Briten besetzt. Ganz Hongkong? Nein, nicht ganz Hongkong. Denn in der Kronkolonie trotzt eine kleine chinesische Enklave den Mächten des Empire: die Kowloon Walled City. 95 Jahre lang ist sie die letzte Insel chinesischen Hoheitsgebiets in den New Territories und Dorn im Auge der britischen Behörden. Ein einzigartiges stadtsoziologisches Phänomen: Bis Mitte der 70er Jahre wuchs die Walled City zum dichtest besiedelten Ort der Welt – ein selbstorganisierter Superblock im politischen Vakuum. Die “Stadt der Dunkelheit” inspirierte Künstler, Schriftsteller und Architekten – und ist heute vom Erdboden verschwunden.

Zwischen Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre lebten nach verschiedenen Schätzungen 30 bis 50 Tausend Menschen auf dem nur 100 mal 200 Meter großen Areal. Damit war die Walled City etwa zehn mal dichter als der am engsten besiedelte europäische Bezirk. Nur durchschnittlich 3,3 bis 3,5 qm Wohnfläche standen pro Bewohner zur Verfügung. Wäre Berlin so dicht besiedelt, würde auf seiner Fläche die Bevölkerung ganz Deutschlands Platz finden.

Wie war es zu diesem politischen und städtebaulichem Extremzustand gekommen? Eine Antwort gibt Julia Wilkinson in Greg Girards und Ian Lambots Buch “City of Darkness”.

Die Geschichte der Walled City reicht bis in die frühe Zeit der Song Dynastie um etwa 1000 nach Christus zurück, als an den Küsten Kowloons der Salzabbau florierte. Den Soldaten, die den Handel mit dem kostbaren Gut bewachten, diente ein kleines Fort im Nordosten der Halbinsel Kowloon als Unterschlupf – genau dort, wo später einer der beeindruckendsten Riesenslums der Welt stehen sollte.

Über 800 Jahre später erlangte der kleine Posten aus der Salzära strategische Bedeutung. Die Briten hatten die Insel Hongkong nach ihrem Sieg im Opiumkrieg 1842 besetzt. Das kleine Fort auf dem Kowlooner Festland lag nun direkt an der Frontlinie und wurde von den Chinesen mit einer Mauer befestigt. Die “Walled City of Kowloon” bekam ihren Namen.

Ende der 1890er Jahre war China am Ende und musste mit den Briten über die Übergabe Hongkongs verhandeln. Doch die Aufgabe der Walled City lehnten die Chinesen derart kategorisch ab, dass die Besatzer schließlich nachgaben. 1898 wurde Kowloon Walled City ausdrücklich aus dem Pekinger Abkommen ausgeschlossen.

Doch schon bald brachen die Briten den Vertrag und drangen gewaltsam in das Fort ein. Sie fanden niemanden vor. Der chinesische Magistrat war gewarnt worden und nach China geflüchtet. Viel schien den Briten ihre leichte Beute nicht zu bedeuten. Sie ließen das Gelände nach der ‘Eroberung’ verkommen. Auch ihre chinesischen Kollegen, die zwei Jahre vorher noch so hart verhandelt hatten, kümmerten sich nicht mehr um das alte Fort.

Die Walled City blieb ein anachronistisches Relikt des alten China und verfiel. Um die Jahrhundertwende war sie der Geheimtipp unter den Europäern Hongkongs, die mit Picknickkörben unter dem Arm um die Mauer spazierten. Erst 1933 erwachten die britischen Behörden aus ihrem Dornrößchenschlaf. Sie begannen, das heruntergekommene Fort zu einer Touristenattraktion umzubauen. Die wenigen verbliebenen Bewohner der Walled City wurden umgesiedelt und sämtliche Häuser zerstört.

Den letzten Rest bekam die Walled City schließlich von dritter Seite: Den Japanern, die Hong Kong in den letzten Jahren des zweiten Weltkriegs besetzten. Sie brauchten Baumaterial für den nahgelegenen KaiTak Airport. Kurzerhand bedienten sie sich an der Mauer der Walled City. Die Walled City war jetzt mauerlos. Ihr Name gelangte jedoch bald auf neue Weise zu Bedeutung. Das Wachstum der folgenden Jahrzehnte verwandelte die Walled City selbst in eine gigantische Mauer, einen riesigen Superblock.

Nach dem Ende des Krieges strömten chinesische Flüchtlinge in die Enklave. Als die Briten 1947 ein drittes Mal in die Walled City eindrangen und die Häuser der Bewohner gewaltsam zerstörten, kam es zu Unruhen: Proteste schlugen Wellen bis nach Shanghai und Kanton, wo das britische Konsulat in Brand gesetzt wurde. Mit Erfolg: Die Briten zogen sich zurück.

Mit der Gründung der Volksrepublik China 1949 begann die zweite große Flüchtlingswelle aus China. Die Häuser in der Walled City wuchsen. Triaden begannen, ihr Unwesen zu treiben. Ab den 60ern wurden die Behörden Hongkongs aufmerksam und versuchten, der ausufernden Situation Herr zu werden. Als alles nichts half, drangen 1963 Staatsbeamte mitten in der Nacht unangekündigt in die Walled City ein um die Zerstörung der Siedlung einzuleiten. Doch die Bewohner, denen keine Entschädigung angeboten wurde, leisteten heftigen Widerstand. Ihr Protestkommittee erhielt Rückendeckung von China. Der Plan der hongkonesischen Behörden scheiterte.

Die Kowloon Walled City war so dicht gebaut, dass kaum Licht in ihr Innerstes drang. Nur auf dem Dach gab es Licht in Hülle und Fülle. Wer das Glück hatte, hier oben zu wohnen, hatte einige Privilegien. Er konnte bepflanzte Terrassen anlegen, seine Wäsche trocknen und musste die Stadt nicht verlassen, um etwas Sonnenlicht zu erhaschen. Die Kinder liebten das Gewirr aus Antennen, Kabeln, Palmen, Wellblechhütten und Sperrmüll auf dem Dach. Als Oberseite der mehreren Hundert Blöcke bildete es eine zusammenhängende Fläche, auf der man die Walled City vollständig überqueren konnte. Nebenbei missbrauchte man es als Müllhalde, auf der ausrangierte Gegenstände vor sich hin verrotteten.

Außer auf dem Dach gab es nur auf dem Hof des zweistöckigen alten Yamen, dem früheren Amtssitz eines chinesischen Magistrats, frische Luft und Sonne. Das niedrigste und älteste Gebäude der Siedlung war zu Schule und Altersheim umfunktioniert worden und beliebter Treffpunkt der Walled-City-Bewohner bei gutem Wetter. Allerdings bereitete auch hier der Müll Probleme, den die Nachbarn in den höheren Gebäuden einfach aus dem Fenster warfen. Einen Baum in der Nähe des Eingangs, der über und über mit alten Plastiktüten bedeckt war, nannte man liebevoll den “Weihnachtsbaum”.

Die Walled City besaß nur eine legale Wasserstandleitung. Als die Bewohnerzahl in den 70ern in die Höhe schoss und die Versorgung knapp wurde, begannen die Bewohner, illegale Pumpen in die Wasserreserven unterhalb des Riesenslums zu treiben. Unter den Provisorien litt die in dem verseuchten Gelände sowieso schon angeschlagene Wasserqualität zusätzlich. Nicht nur tropfende Wasserleitungen, sondern auch offene Stromkabel und Gasrohre führten auf atemberaubende Weise in dicken Bündeln durch die engen Gassen, von dort bis auf die Dächer und wieder hinunter, um alle Haushalte zu erreichen.

Besonders die mehreren hundert Fabriken der Stadt hingen von diesem selbst gebastelten Versorgungsnetz ab. Neben illegalen Betrieben, die in der Kronkolonie verbotene Güter wie Hundefleisch und Drogen herstellten, existierten zahlreiche herkömmliche Fabriken, die vor allem Lebensmittel wie chinesische Kuchen und Süßigkeiten, aber auch Hygieneartikel, Spielzeug oder Textilien für den internationalen Markt herstellten, die meisten von ihnen Familienbetriebe.

Ein besonderes Refugium war die Walled City für chinesische Ärzte, die in Hongkong keine Lizenzen bekamen. Etwa 150 illegale Zahnärzte sollen in der Walled City praktiziert haben. Wie Tsin Mu Lam, porträtiert in “City of Darkness”, der seine Praxis 1973 öffnete. Für ihre Dienste verlangten diese Ärzte wesentlich weniger Geld als ihre Berufsgenossen außerhalb der Walled City und zogen damit zahlreiche Kundschaft aus dem Umland an. Trotz der Gerüchte, die diesen Ärzten schlechte hygienische Verhältnisse nachsagten.

Schon Anfang der 70er zählte man in der Enklave um die 10 000 Menschen, die meisten davon chinesische Flüchtlinge aus der Provinz Chiu Chow. Die Bewohner waren arm. Architekten konnten sie sich nicht leisten. So führte der stete Zustrom von Menschen in den 70er Jahren zu einem Boom des sogenannten “Low-Tech”-Baus und verwandelte die Walled City in eine chaotische Burg. Zwischen den schiefen kahlen Betonklötzen schlängelten sich enge Strassen, meist nur einen Meter breit und sperrten das Tageslicht aus.

Die Hongkonger nannten das imposante Gebilde, in dem die Nacht nie enden wollte, “Hak Nam”, “Stadt der Dunkelheit”. Hier herrschte nicht nur dauerhaftes Dämmerlicht, das legale Niemandsland zog auch Kriminelle aller Art an. Weder britisches noch chinesisches Recht hatten hier verbindliche Geltung. Die ganze Palette des Lasters fand eine willkommene Nische, angefangen bei organisiertem Diebstahl und Überfall über die schon erwähnte Produktion verbotener Güter und Drogen bis hin zu Pornographie und Prostitution. Triaden, vor allem die “14K” und “Sun Ye On”, hatten die Stadt fest im Griff. Sie beherrschten die illegalen Bordelle, Spielhallen und Opiumhöhlen und machten damit glänzenden Umsatz.

Trotz intensiver Razzien seitens der hongkonesischen Behörden war die Walled City während der 50er und 60er Jahre eine Hochburg der Kriminalität. Immerhin stellte das Laster einen nicht unbedeutenden Wirtschaftsfaktor dar, der viele Besucher in die Stadt lockte. In schönster Kaffeefahrt-Tradition wurden dem hedonistischen Insel-Hongkonger sogar Schiffstouren auf die Halbinsel geboten, um sich in der verbotenen Stadt einem Tag der Sünde hinzugeben, Zigarre an Bord inklusive.

Die 70er Jahren brachten eine Entspannung der politischen Beziehungen, die ein gezielteres Vorgehen gegen die als “Hochburg des Verbrechens” verschrieene Siedlung ermöglichte. Allerdings hatte auch schon die Polizei selbst Gefallen an der Macht der Triaden gefunden. Korruption und syndikatisch organisiertes Polizeiverbrechen konnte erst 1975 durch ein “Independent Committee Against Corruption” der Garaus gemacht werden.

Danach brachen ruhigere Zeiten an. Bis 1983 war die Kriminalitätsrate in der Walled City auf das Durchschnittsniveau der Halbinsel Kowloon gefallen. Trotz ihrer Erfolge hielten sich die Behörden Hongkongs jedoch zurück. Ihre Eingriffe beschränkten sich auf Maßnahmen zur Grundversorgung und Sicherung der hygienischen Verhältnisse in dem als potentiellen Seuchenherd eingestuften Gebiet. Müll und Abwasser wurden entsorgt, Brunnen gechlort und grundlegende soziale Dienste angeboten. Für die etwa 30 bis 50 000 geschätzten Bewohner, genauere Zahlen konnte niemand nennen, war genau ein Postbote zugeteilt.

Wie die Bewohner der Walled City in “City of Darkness” berichten, wurde die physische Unwirtlichkeit des Ortes durch ein buntes, vielfältiges Gemeinschaftsleben kompensiert. Man hielt zusammen und setzte sich füreinander ein, traf sich zum Mah-Jong-Spielen in den Straßen, zum Musizieren im Musikverein, in der Kirche, den Cafes oder auf dem Hof des alten Yamen. “Mein Leben in der Kowloon Walled City hat mir geholfen, eine positive Haltung gegenüber dem Leben einzunehmen”, erzählt der Bluesmusiker Maurice im Haymann Laus und Stuart Rankins Dokumentarfilm “In Search of the Dragon’s Tale” von 1997.

1963 gründeten die Bewohner die Kai Fong Association, um zur Verbesserung des Lebens in der Stadt beizutragen. Die fast ausschließlich ehrenamtlich betriebene Organisation kümmert sich zum Beispiel um die “Zeit-Berichterstattung” – was allerdings schon bald überflüssig wurden, da, wie Julia Wilkinson berichtet, “Ende der 60er die meisten Familien Uhren hatten”. Die Organisation kümmerte sich um Feuer-Schutz, etablierte eine Schule, organisierte Ausflüge und ein Altenheim, organisierte Aufräumaktionen auf dem Dach, wickelte Kaufverträge von Grundstücken und Wohnungen ab, und gab zu Feiertagen Feste. Mitte der 80er führte knipste sie in der “Stadt der Dunkelheit” das Licht an, indem sie die dunklen Gassen endlich mit Straßenlaternen ausstattete. Die Kai Fong versuchte stets, eine Brücke zu schlagen zwischen den offiziellen Autoritäten und den Bewohnern, auch dann, als alles zuende ging.

1987 gaben die chinesische und britische Regierung gemeinsam den Plan zur Zerstörung der Walled City bekannt. Vermutlich war es die für den 1. Juli 1997 geplante Rückgabe Hongkongs an China, die den Ausschlag für die Aktion gab, glaubt Charles Goddard, Co-Autor von “City of Darkness”. Mit dieser gemeinsamen Aktion verlor die Walled City ihren geschützten Status als Druckmittel der Chinesen. Auch von dieser Seite wurde sie nun nur noch als gefährlicher Moloch und für die Umgebung gefährlicher Seuchenherd wahrgenommen.

Schon Anfang 1986 war der Abriss beschlossene Sache. Doch die Regierungen bewahrten strengste Geheimhaltung, da sie fürchteten, auf Kompensationszahlungen erpichte Trittbrettfahrer könnten in die Stadt strömen. Möglicherweise war es aber auch die Angst vor einem organisierten Widerstand, den die Behörden fürchteten und der sie dazu bewog, zum Überraschungsangriff überzugehen.

Am 14. Januar 1987 um neun Uhr morgens verkündeten die Behörden die Nachricht vom Abriss. Schon zwanzig Minuten später trafen dreißig Mannschaftswagen mit vierhundert Beamten am Schauplatz ein, riegelten die Walled City ab, und verließen sie erst vierundzwanzig Stunden später wieder, als sie jeden Haushalt, jeden Laden und jede Fabrik registriert hatten. Zum ersten Mal konnte die Einwohnerzahl festgestellt werden. Dreiundreißigtausend Menschen lebten auf dem Gelände, das kaum größer als ein Fussballfeld war.

Die Räumungsphase begann. Die meisten Bewohner fügten sich ihrem Schicksal und gaben sich mit den angebotenen Entschädigungen zufrieden. Viele alteingesessene Bewohnern sahen sich jedoch durch die Zerstörung ihres Zuhauses beraubt. Laut Umsiedlungsplänen sollten sie auf Sozialwohnungen in allen Teilen der Stadt verteilt werden. Was im Altenheim an sozialen Kontakten da war, ließ sich in hohem Alter nur noch schwer neu aufbauen. Die chinesischen Ärzte verloren ihre Lizenzen, und wer es nicht für nötig erachtet hatte, seine Bücher zu führen, erhielt auch keine Zahlungen für den Verlust der Erwerbsquelle.

Einige hundert Bürger verschanzten sich in der Stadt und rebellierten: Auch nach den offiziellen Räumungsdaten harrten sie in der sich leerenden Walled City aus. Einer von diesen “difficult clearees”, wie die Regierung sie nannte, stach zwei Polizisten und einen Wohnungsbaubeamten nieder, bevor man ihn aus seiner Wohnung zerren konnte. Erst im Juli 1992 gelang es, die letzten 20 Rebellierenden aus ihrem Kellercamp zu holen.

Die Walled City war nun eine verlassene Geisterstadt. Was würde mit ihr geschehen? Sollte sie in der grössten kontrollierten Explosion der Welt untergehen? Spekulationen wie diese fanden im April 1993 ein unspektakuläreres Ende. Vor den Augen zahlreicher Anwohner begann eine riesige Abrissbirne, die Walled City zu zerlegen.

Zeuge der Zerstörung war auch der japanische Fotograf Ryuji Miyamoto, ein prominenter Chroniker der “Urban Apocalypse”. Seine Bilder zeigen eine sterbende Walled City, in die sich die Bagger fressen, verlassen, dunkel und bedrohlich. Von den Bauten auf dem Gelände blieben nur das Yamen und das südliche Stadttor, die man unter Denkmalschutz stellte.

Wer aber dachte, dass nun auch hier riesige Sozialwohntürme aus dem Boden wachsen würden, wie im restlichen Kowloon, der irrte. Denn das Gegenteil geschah: Man baute einen Park, der 1995, im typischen Jiangjang-Stil, seine Pforten öffnete. Seine idyllischen Pavillions, beblümten Wege und Bonsai-Ausstellungen erscheinen wie eine Antithese zum dunklen Mythos der Walled City.

Doch die Walled City of Kowloon war mehr als ein spätes Sodom und Gomorrha. Sie wurde zur Muse der Architekten und Anarchisten. Sie faszinierte, weil “Erbauer und Bewohner das erschufen, woran alle modernen Architekten mit ihren Ressourcen, ihrem Geld und ihrer Fachkenntnis scheiterten: eine Stadt als organische Megastruktur”. Ein Ort, der “alle Ansprüche, von der Wasserversorgung bis zur Religion befriedigen und doch die Wärme und Intimität eines einzigen Zuhauses bieten” konnte, wie Journalist Peter Popham später meinte.

Die Walled City ließ nicht nur die Herzen von Architekten und Stadtforschern, Utopisten und Zukunftspropheten, sondern auch von Geschichts- und Politikwissenschaftlern höher schlagen. Das Bild dieses winzigen Orts führt direkt hinein in die turbulente südchinesische Geschichte und eröffnet gleichzeitig einen Blick in eine dystopische urbane Zukunft. Eine Welt, in der Regierungen versagt haben und sauberpolierte Zukunftsästhetik einem aus der Armut geborenen Pragmatismus gewichen ist.

Die Walled City inspirierte zahlreiche Künstler und Schriftsteller, wie den Cyberpunker William Gibson. Filmszenen unter anderem bei Batman und Star Trek arbeiten mit durch die Walled City inspirierten Schauplätzen. Roger Ming Jun Hom setzte die Walled City in einer Animation um.

Mit der Walled City ist nicht nur ein unglaubliches bauliches Konstrukt, sondern auch eine einzigartige soziale Gemeinde verschwunden. Dank Chronisten wie den Autoren von “City of Darkness” und dem Fotografen Ryuji Miyamoto kann man heute noch Bilder und Eindrücke aus dem  “größten und letzten Labyrinth unseres Jahrhunderts” (Miyamoto) bestaunen.

Liebe LeserInnen: Dieser Artikel entstand vor meiner journalistischen Arbeit 2001 als Auszug einer Hausarbeit für ein Stadtsoziologie-Seminar im Grundstudium Kulturwissenschaften. Zuerst stand er in etwas anderer Fassung bei perspektive89. Die Berichte, Geschichte und Zahlen zur Walled City habe ich nicht selbst einzeln recherchiert, sie stammen alle aus den unten aufgeführten und weiteren Quellen.

Literatur/Quellen:

– Girard, Greg & Lambot, Ian (1993): “City of Darkness”, Watermark Publications UK Limited
– Julia Wilkinson: “A Chinese Magistrate’s Fort”. In City of Darkness: Life in Kowloon Walled City. pp. 60–71.
– Miyamoto, Ryuji (1997): “Kowloon Walled City”, Heibonsha Co., Ltd, Tokyo
– Hayman Lau, Stuart Rankin: Dokumentarfilm “In Search of the Dragon’s Tale” (1997)
– Mehr Quellen in der englischen Wikipedia.
– Mehr Videos bei Youtube.

Bild:

– Kowloon Walled City in “Die Stadt ist unsere Fabrik” von Christoph Schäfer (Spector Books, 2010). Publikation mit freundlicher Genehmigung des Autors.


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