PIK-Meteorologe Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe über Extremwetter und Klimawandel

Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe, Meteorologe am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), über den aktuellen Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) “Status of Climate in 2013”

“Wesentlich an dem Report ist, dass er einen Überblick gibt über die Geschehnisse des Jahres 2013 im Hinblick auf die meteorologischen Ereignisse, insbesondere auch die Extremereignisse. Da gab es ja im Verlauf der letzten Monate einige – wir brauchen bloß an Haiyan zu denken auf den Philippinen und das Elbe-Hochwasser in unserer Region: Diese Häufung von Extremereignissen und das, was sonst passiert – ob das die Arktis ist, die Antarktis oder die einzelnen Regionen weltweit, ist natürlich ein deutliches Indiz dafür, dass Klimaänderungen bereits stattfinden. Es wird häufig gesagt, dass der Klimawandel erst anfängt – aber wir sind mittendrin. Was auch wichtig ist: Dass man an einem einzelnen Extremereignis natürlich nicht den Klimawandel festmachen kann – aber an der Summe dessen, was wir erleben.”

Über den Zusammenhang zwischen Extremwetter-Ereignissen und Klimawandel:

“Wenn wir uns das zum Beispiel an den tropischen Wirbelstürmen klarmachen wollen, dann sieht man, dass die zwar nicht häufiger geworden sind, aber dass die Intensität der Stürme deutlich zugenommen hat. Für die Region des Pazifiks, für die Philippinen, kann man das sehr schön nachweisen, dass die Intensität der Taifune dort in den letzten Jahren erheblich zugenommen hat. Die Ursache dafür ist einfach, dass sich die Meeres- beziehungsweise Wassertemperatur deutlich erhöht hat, während sich die Stratosphäre abgekühlt hat – so dass sich der Temperatur-Gegensatz verstärkt hat in der Höhe und dadurch ein noch intensiverer Austausch von Energie stattfinden kann. Das führt dann einfach dazu, dass solche Taifune an Intensität, an Stärke zunehmen.”

Text: CC-BY Anja Krieger/Climate News Mosaic (CNM)


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